Hologramm
Definition: Ein Hologramm ist eine dreidimensionale Darstellung, die ohne spezielle Brillen, Headsets oder Bildschirme betrachtet werden kann. Im klassischen Sinne entstehen Hologramme durch Interferenz von Lichtstrahlen. Im B2B-Marketing-Kontext werden heute verschiedene Technologien als “holografisch” bezeichnet – von echten volumetrischen Displays über Light-Field-Displays bis zu optischen Illusionen wie Pepper’s Ghost.
Im B2B-Maschinenbau werden holografische Displays verwendet für: Messeauftritte (Aufmerksamkeit erregen), Produktlaunches (Wow-Effekt), permanente Showroom-Installationen, Kundenpräsentationen (portable Displays), Marketing-Kampagnen (visuell beeindruckend).
Wichtige Unterscheidung: Echte Hologramme (volumetrische Displays, Light Fields) vs. holografische Illusionen (Pepper’s Ghost, Projektionen).
Englisch: Hologram, Holographic Display Deutsch: Hologramm, holografische Darstellung
Holografie-Technologien
Klassische Holografie (Laser-basiert)
Funktionsweise: Interferenzmuster von Laserlicht auf fotosensitiver Platte.
Erfinder: Dennis Gabor (1948, Nobelpreis 1971).
Eigenschaften: - Statische Hologramme (kein bewegtes Bild) - Echter 3D-Effekt (aus verschiedenen Winkeln sichtbar) - Benötigt Laserbeleuchtung
B2B-Anwendung: Limitiert (statisch, aufwändige Herstellung), hauptsächlich Sicherheitsmerkmale (Banknoten, Ausweise).
Light-Field-Displays
Funktionsweise: Display emittiert Licht in verschiedene Richtungen, erzeugt räumliche Tiefe.
Technologie: Microlens-Arrays, lentikulare Displays.
Beispiel: Looking Glass Factory – 3D-Displays ohne Brille.
Eigenschaften: - Bewegte 3D-Modelle darstellbar - Mehrere Betrachter gleichzeitig (aus verschiedenen Winkeln) - Kein Headset erforderlich
B2B-Anwendung: - Messestand-Displays (15-65 Zoll) - Showroom-Installationen - Design Reviews (Team schaut gemeinsam auf 3D-Modell)
Preis: ~3.000-20.000 € je nach Größe.
Volumetrische Displays
Funktionsweise: Lichtpunkte im 3D-Raum erzeugen (Voxel statt Pixel).
Technologien: - Swept-Volume: Rotierender Screen + Projektor (z.B. Voxon VX1) - Static-Volume: Lichtpunkte in transparentem Medium - Holographic Projection: Laser erzeugt Plasmapunkte in Luft
Eigenschaften: - True 3D (aus allen Seiten sichtbar) - Interaktiv (Hand-Tracking möglich) - Beeindruckender Wow-Effekt
B2B-Anwendung: - Produktlaunches (High-End-Präsentationen) - Technologie-Demonstrationen - Forschungseinrichtungen
Limitation: Teuer (>50.000 €), komplex, begrenzte Auflösung.
Holografische Projektionen (Pepper’s Ghost)
Funktionsweise: Projektion auf durchsichtige Folie/Glas, erscheint schwebend.
Prinzip: Optische Täuschung (17. Jahrhundert), keine echte Holografie.
Varianten: - Holografische Pyramiden: 45°-Glaspyramide, Smartphone-Display projiziert - Holografische Folien: Große transparente Screens (Bühnen-Shows) - Holografische Vitrinen: Produkt + Projektion kombiniert
Eigenschaften: - Kostengünstig (ab ~500 € für kleine Pyramiden) - Einfach zu implementieren - Begrenzte Betrachtungswinkel
B2B-Anwendung: - Messestand-Eyecatcher (kleine Displays) - Retail-Displays (Produktvitrinen) - Empfangsbereiche (Lobby-Installationen)
Holografische Fans (HYPERVSN, Kino-mo)
Funktionsweise: Rotierende LED-Strips erzeugen durch Persistence of Vision 3D-Effekt.
Technologie: Schnell rotierende LEDs + präzises Timing = scheinbar schwebendes Bild.
Eigenschaften: - Relativ günstig (~2.000-5.000 € pro Fan) - Skalierbar (mehrere Fans synchronisiert) - Aufmerksamkeitsstark (bewegtes “schwebendes” Bild)
B2B-Anwendung: - Messestände (Produkt-Rotationen) - Retail-Stores (Schaufenster) - Events (Produktlaunches)
Limitation: 2.5D (nicht wirklich räumlich), begrenzte Auflösung, Bewegung durch Rotation (Sicherheit).
B2B-Anwendungen
Messeauftritte
Ziel: Aufmerksamkeit erregen, Besucher anziehen.
Holografische Lösungen: - Looking Glass Display (15-32”): 3D-Modell der Maschine rotiert “schwebend” - Holografische Fans: Produktlogo/Maschine schwebt über Stand - Pepper’s Ghost Vitrinen: Reales Miniaturmodell + holografische Zusatzinfos
Vorteil: Eyecatcher (Besucher bleiben stehen), Differenzierung (wenige Aussteller nutzen Holografie), Social Media-Effekt (Besucher filmen/teilen).
Beispiel: CNC-Fräsen-Hersteller zeigt 3D-Modell auf Looking Glass Display – Besucher können um Display herumlaufen, Maschine aus allen Winkeln sehen.
ROI: Messeerfolg schwer messbar, aber höhere Standbesucherzahlen dokumentiert (Studien: +30-50% Aufmerksamkeit vs. klassische Displays).
Produktlaunches
Ziel: Wow-Effekt, Produktvorstellung dramatisieren.
Holografische Inszenierung: - Volumetrisches Display mit Maschinen-Animation - Große Pepper’s Ghost-Projektion (Produkt “materialisiert sich”) - Synchronisierte Holografische Fans (mehrere Displays, choreografiert)
Vorteil: Emotionale Wirkung, Presseaufmerksamkeit (innovative Präsentation), Premium-Positionierung.
Beispiel: Verpackungsmaschinen-Hersteller launcht neue Produktlinie – Maschine erscheint als 2m hohes Hologramm auf Bühne, dreht sich, zeigt Features.
Showroom-Installationen
Ziel: Permanente beeindruckende Darstellung im Verkaufsraum.
Lösungen: - Looking Glass Pro (65”): Großes Light-Field-Display für Portfolio-Darstellung - Holografische Vitrine: Miniaturmodell + digitale Overlays - Interaktive Hologramme: Touchscreen steuert holografische Darstellung
Vorteil: Dauerhaft verfügbar (nicht nur auf Messen), Kundengespräche unterstützen, Premium-Eindruck.
Beispiel: Maschinenbau-Showroom – Besucher wählen Maschine am Touchscreen, Looking Glass Display zeigt 3D-Modell mit allen Konfigurationsoptionen.
Portable Präsentationen
Ziel: Sales-Team kann holografische Demo zum Kunden bringen.
Portable Lösungen: - Looking Glass Portrait (8”): Tischgerät, passt in Koffer - Holografische Pyramide: Tablet + Glaspyramide (kompakt) - Faltbare Hologramm-Displays: Transportable Setups
Vorteil: Flexibel einsetzbar, beeindruckt beim Kundengespräch, kompakt transportierbar.
Workflow: Vertrieb kommt zum Kundentermin, packt Looking Glass Display aus, zeigt Maschinen-Portfolio in 3D.
Hologramme vs. AR/VR
Hologramme vs. AR
| Kriterium | Hologramm | AR |
|---|---|---|
| Geräte | Kein Headset/Smartphone nötig | Smartphone/AR-Brille erforderlich |
| Reichweite | Mehrere Betrachter gleichzeitig | Ein Nutzer pro Gerät |
| Interaktion | Begrenzt (Touchscreen) | Umfangreich (Platzierung in Raum) |
| Kosten | Hoch (Display-Hardware) | Niedrig (vorhandene Smartphones) |
Wann Hologramm: Messestand (viele Besucher), permanente Installation, keine Interaktion nötig.
Wann AR: Maschinenplatzierung beim Kunden, interaktive Konfiguration, mobile Demos.
Hologramme vs. VR
| Kriterium | Hologramm | VR |
|---|---|---|
| Immersion | Niedrig (Display-gebunden) | Hoch (360° immersiv) |
| Zugänglichkeit | Hoch (einfach anschauen) | Niedrig (Headset aufsetzen) |
| Mehrere Nutzer | ✅ Gleichzeitig | ❌ Einzeln (oder VR-Collaboration) |
| Wow-Faktor | Mittel-Hoch | Hoch |
Wann Hologramm: Schnelle Demos, viele Betrachter, öffentliche Bereiche (Messen).
Wann VR: Immersive Design Reviews, Training, detaillierte Exploration.
Kombination: Hologramm als Eyecatcher am Messestand → VR-Station für Details.
Kosten und ROI
Anschaffungskosten
Holografische Displays: - Looking Glass Portrait (8”): ~800 € - Looking Glass 16”: ~3.000 € - Looking Glass 32”: ~6.000 € - Looking Glass Pro 65”: ~20.000 €
Holografische Projektionen: - Pyramiden (klein): 500-2.000 € - Pepper’s Ghost Vitrinen: 5.000-20.000 € - Große Bühnen-Installationen: 50.000-200.000 €
Holografische Fans: - HYPERVSN Solo: ~2.000 € - HYPERVSN Wall (4 Fans): ~8.000 € - Große Installationen (16+ Fans): 30.000+ €
Volumetrische Displays: - Voxon VX1: ~10.000-15.000 € - Custom volumetric: >50.000 €
Laufende Kosten
- Content-Erstellung: 3D-Modelle für Hologramme (einmalig 1.000-5.000 €)
- Software-Lizenzen: Meist kostenlos (Looking Glass) oder einmalig
- Wartung: Minimal (LED-Displays halten Jahre)
ROI-Berechnung
Messe-Investition: - 1 Looking Glass 32” Display: ~6.000 € - Content-Erstellung (5 Maschinen): ~5.000 € - Gesamt: ~11.000 €
Vergleich zu klassischem Messestand: - Gedruckte Banner, Rollups: ~2.000-5.000 € - Differenz: ~6.000-9.000 €
ROI wenn: +1 zusätzlicher Auftrag (Maschinenwert 50.000-500.000 €) durch holografischen Eyecatcher → ROI positiv.
Break-even: 1-2 erfolgreiche Messen (bei wiederkehrender Nutzung).
Limitationen
“Hologramm” ist oft Marketing-Begriff
Realität: Viele als “Hologramm” beworbene Displays sind eigentlich: - 2D-Projektionen mit optischer Täuschung (Pepper’s Ghost) - Light-Field-Displays (näher an echten Hologrammen) - Rotations-LEDs (Persistence of Vision)
Echte Hologramme (volumetrische Lichtpunkte im freien Raum) sind noch sehr teuer und limitiert verfügbar.
Betrachtungswinkel
Light-Field-Displays: 45-60° Betrachtungswinkel (nicht 360°).
Lösung: Display positionieren, sodass primäre Blickrichtung optimal.
Pepper’s Ghost: Sehr begrenzte Winkel (frontal).
Auflösung
Holografische Fans: Begrenzte Auflösung (ca. 500x500 effektive Pixel).
Light-Field-Displays: Höhere Auflösung, aber nicht 4K-Standard.
Vergleich: Klassische Bildschirme haben schärfere Darstellung, aber keine 3D-Tiefe.
Umgebungslicht
Problem: Helle Messeumgebungen reduzieren holografischen Effekt.
Lösung: Abgedunkelte Bereiche, starke Helligkeit der Displays, Kontrast-Optimierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Sind Hologramme wie in Science-Fiction-Filmen möglich?
Noch nicht vollständig. Star Wars/Iron Man-Hologramme (frei schwebende, hochauflösende 3D-Projektionen in Luft) sind heute noch Science-Fiction. Aktuell verfügbar: Light-Field-Displays (3D ohne Brille, aber Display-gebunden), volumetrische Displays (3D-Lichtpunkte, aber begrenzte Auflösung/Größe), holografische Projektionen (optische Illusionen, kein echtes 3D). Zukunft: Technologie entwickelt sich, aber echte “freie” Hologramme wie in Filmen sind noch Jahre entfernt.
Kann ich CAD-Modelle direkt auf holografischen Displays zeigen?
Ja, mit Konvertierung. Workflow: CAD-Modell exportieren (OBJ, FBX, glTF) → Import in holografische Software (Looking Glass Studio, HoloPlay Studio) → Optimierung (Polygon-Reduktion, Materialien) → Export für Display. Software: Looking Glass Studio (kostenlos), Unity mit HoloPlay SDK, Unreal Engine. Limitation: Sehr komplexe CAD-Modelle (Millionen Polygone) müssen vereinfacht werden (100.000-500.000 Polygone optimal).
Wie viele Personen können gleichzeitig ein Hologramm sehen?
Abhängig von Technologie. Light-Field-Displays (Looking Glass): 3-8 Personen gleichzeitig (abhängig von Display-Größe und Betrachtungswinkel). Holografische Fans: Unbegrenzt (aus allen Richtungen sichtbar, aber 2.5D). Pepper’s Ghost: Abhängig von Projektionsfläche (kleine Pyramide = 1-2 Personen, große Bühne = Hunderte). VR zum Vergleich: Nur 1 Person pro Headset. Vorteil Hologramme: Gemeinsame Betrachtung möglich.
Welche holografische Technologie für Messestand?
Abhängig von Ziel und Budget. Maximale Aufmerksamkeit + Budget <10.000 €: Holografische Fans (HYPERVSN 4-Fan-Setup, ~8.000 €). Qualitativ hochwertige 3D-Darstellung + Budget <6.000 €: Looking Glass 32” (~6.000 €) mit CAD-Modellen. Großer Wow-Effekt + Budget >20.000 €: Looking Glass Pro 65” oder große Pepper’s Ghost Installation. Budget <2.000 €: Holografische Pyramide (klein, aber weniger beeindruckend). Empfehlung: Looking Glass 32” für B2B-Maschinen (beste Balance Qualität/Kosten).
Wie unterscheiden sich Hologramme von 3D-Bildschirmen?
Hologramme (Light-Field-Displays): Erzeugen unterschiedliche Bilder für verschiedene Betrachtungswinkel → echte 3D-Tiefe, mehrere Betrachter sehen unterschiedliche Perspektiven. 3D-Bildschirme (Stereoskopisch): Zeigen zwei Bilder (für linkes/rechtes Auge) → benötigen 3D-Brille, nur eine Perspektive, kein echter Raumeffekt. 2D-Bildschirme: Flache Darstellung, keine Tiefe. Vorteil Hologramme: Keine Brille nötig, natürliches Seherlebnis, mehrere Betrachter.
Branchenstandards und Anbieter
Light-Field-Displays: - Looking Glass Factory – Marktführer für 3D-Displays ohne Brille - Dimenco – Simulated Reality Displays - Leia Inc. – Light-Field-Technologie
Holografische Fans: - HYPERVSN – 3D Holographic Displays - Kino-mo – Holographic Fan Displays - Holho – Portable Hologram Fans
Volumetrische Displays: - Voxon Photonics – Volumetric 3D Displays - Light Field Lab – Holographic Display Walls - Looking Glass – Light Field Technology
Software: - HoloPlay Studio – Looking Glass Content Creation - Unity HoloPlay SDK – Game Engine Integration - Unreal Engine HoloPlay Plugin – Real-time Rendering
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